FAQ Lesementorinnen und Lesementoren
Wer und was sind Lesementor:innen?
„Ehrenamtliche, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Lesefähigkeit und Leselust von Grundschulkinder zu fördern, damit aus Leselust kein Lesefrust wird.“
Die Fähigkeit lesen zu können, ist eine entscheidende Schlüsselkompetenz für den Erfolg in der Schule wie für das gesamte spätere Leben. Der Lese-Lernprozess verläuft nicht bei allen Kindern gleich. Gerade in den Anfangsphasen braucht er viel Ermunterung, Geduld und Übung, um den Kindern die Freude am Lesen zu vermitteln. Deshalb brauchen Schüler:innen Bezugspersonen, die sie auf diesem Weg ergänzend begleiten. Als solche verstehen sich die Lesementor:innen, die die Kinder parallel zum Schulalltag auf spielerische Weise erfahren lassen, welche Möglichkeiten ihnen die Lesekenntnisse eröffnen.
Wie sieht das in der Praxis aus?
„Jedes Kind wir von einem Lesementor:in über einen längeren Zeitraum einmal in der Woche in einem separaten Raum in einer Förderstunde betreut.“
Mit individueller Betreuung und in ruhiger Atmosphäre erfahren die Schüler:innen die notwendige Aufmerksamkeit und Hilfestellung, um ihre Lesekompetenzen auf verschiedenste Weise zu erweitern. Hier finden die Kinder eine Betreuungsintensität, wie sie im Klassenverband so nicht durchführbar ist. Außerdem bieten die Lesementor:innen immer ein offenes Ohr für andere Wichtigkeiten, die sie gerade auf dem Herzen haben. Da die Lesestunden mit den Kindern parallel zum normalen Lese-Unterricht verlaufen, ist eine regelmäßige Absprache mit den jeweiligen Lehrkräften notwendig. Hierzu gehört auch der Austausch über Schwierigkeiten und Lernfortschritte der Kinder. Die Anschaffung von Büchern, speziellen Übungs- und Rätselheften, eine wöchentlich erscheinende Kinderzeitung sowie Spielen, wird über die Mittel des Fördervereins (JuKi e.V.) finanziert. Diese ermöglichen auch die Teilnahme an Fortbildungen. Die Infrastruktur wie Leseräume und Materialschränke werden von der Schulverwaltung zur Verfügung gestellt.
Die Lesementor:innen haben sich in einer Grundschulung für Lesementoren qualifiziert und nehmen an weiteren Fortbildungen, die von Literaturpädagogen durchgeführt und im Lese-Haus der Tübinger Stadtbibliothek organisiert werden, teil. Zwischen den Leitungskräften des dortigen Lesementoren-Projekts und den Lesementor:innen findet ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch statt.
Die ehrenamtliche Arbeit mit den Kindern unterliegt der Schweigepflicht. Über die Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses weisen die Lesementor:innen nach, dass sie diese vertrauensvolle Arbeit übernehmen können. Die Leseförderung bedarf wie alle Fördermaßnahmen der Zustimmung der Eltern.
Was wir brauchen:
weitere Mitarbeitende, die Bereitschaft haben, auch regelmäßig vor Ort zu sein. Denkbar wäre eine Ausweitung der Leseförderung auf die Sekundarstufe.
Bei Interesse melden Sie sich bitte bei:
N. Wellhäußer unter:n.wellhaeusser@gms-ammerbuch.de
A. Steck unter: a.steck@gms-ammerbuch.de
Weitere Informationen zu den Themen der bundesweiten Leseförderung:
"Lesen ist ein grenzenloses Abenteuer der Kindheit." Astrid Lindgren
Aus der Sicht der Lehrkräfte:
Für uns Lehrkräfte sind die ehrenamtlich arbeitenden Lesementor:innen eine unverzichtbare Unterstützung, insbesondere wenn es darum geht, intensiv und in einer ruhigen Umgebung mit einzelnen Kindern zu arbeiten. Diese individuelle Förderung ist im Klassenverband durch eine einzelne Lehrkraft nicht realisierbar. Durch die Lesementor:innen erhalten die Kinder in einer Eins-zu-eins-Situation viel Aufmerksamkeit und Unterstützung, was ihr Leseverständnis und ihre Lesefähigkeiten erheblich verbessert. Zudem haben die sie immer ein offenes Ohr für die Kinder, wenn diese ihre Sorgen oder Gedanken teilen möchten, wodurch das Kind als Individuum in den Mittelpunkt rückt.
Die Lesementor:innen bringen außerdem viele eigene Ideen mit, um die Freude am Lesen weiter zu steigern. Diese zusätzliche Unterstützung hilft Kindern mit Leseschwierigkeiten, den Anschluss im Unterricht nicht zu verlieren und eine positive Einstellung zum Lesen zu entwickeln, wodurch langfristige Frustration vermieden wird.
Die Lesestunde mit den Lesementor:innen findet in der Regel parallel zur Lesestunde der Klasse statt. So wird sichergestellt, dass die Kinder, die bei den Lesementor:innen sind, keine wichtigen Unterrichtsinhalte verpassen. Ein regelmäßiger Austausch über den Lernfortschritt und die aktuellen Themen zwischen den Lesementor:innen und den Deutschlehrerinnen und Deutschlehrern ist unerlässlich, um die Kinder bestmöglich zu fördern. Auch die Eltern schätzen die Unterstützung der Lesementor:innen sehr und bewerten sie als äußerst positiv, da sie eine wertvolle Ergänzung zum täglichen Lesetraining darstellt.
Wir sind sehr dankbar und wissen das große Engagement und die tolle Unterstützung der Lesementor:innen sehr zu schätzen.
(C. Fischer) überarbeitet von N. Wellhäußer & A. Steck